Texte und Eröffnungsreden
Wild at Nature
Der Ruf „Zurück zur Natur“ hallt schon seit über zwei Jahrhunderten durch die Hinterköpfe einer immer weiter industrialisierten und ausschließlich dem ökonomischen Fortschritt verpflichteten Gesellschaft. Irrtümlich dem französischen Philosophen, Komponisten und Naturforscher Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) zugeschrieben, der an vorderster Stelle seine Ideen einer von pädagogischen Zwängen befreiten „natürlichen Erziehung“ darzulegen beabsichtigte, gilt dieses Motto Vielen bis in die Gegenwart hinein als Kernsatz für eine allgemeine Abkehr von der sogenannten zivilisierten Gesellschaft zugunsten der Hinwendung zu einer für ursprünglich gehaltenen Naturumgebung und Lebenshaltung. Weiterlesen
Landschaft, Erlebnis und Konstruktion, Monika Ziemer
Kuratorin in der Raphael Kirche, Pforzheim
Lieber Joachim!
Sehr verehrte Anwesende!
Herzlich willkommen zur Ausstellungseröffnung: Joachim Wörner, Landschaft, Erlebnis und Konstruktion. Ich freue mich sehr über diese Ausstellung. Ich danke Dir für Deine Bilder, und ich danke Andrea Nüter für ihre Musik. Weiterlesen
Joachim Wörner
Die intensiven Farblandschaften von Joachim Wörner sind von einem magmatischen Brodeln geprägt. Abseits konkret bezeichenbarer Topografien gleichen sie schier geomorphologischen Untersuchungen, die ein äußeres Naturerleben und die Formation innerer Landschaften in ein dynamisches Verhältnis setzen. Dabei fließen Farbseen ineinander über, Krater und Risse entstehen, wo unvermittelt verschiedenartige Bildareale zusammenstoßen, mal öffnen sich glaziale Horizonte, mal wirken Pflanzenobjekte bruchstückhaft in Nahsicht gesehen. Die Elementarkräfte der Natur erscheinen so in eine elementare Malerei übertragen, die in ihren komplexen Verschichtungen von Form und Farbe eine ungeheure Raumtiefe erzeugt und damit – über die verschiedenen Wahrnehmungssinne des Menschen hinweg – geradezu körperlich erfahrbar wird.
Clemens Ottnad, Kunsthistoriker
Farbwelten-Landschaften, Rudolf Greiner
Joachim Wörner, 1950 im Odenwald geboren, besuchte in den 70er Jahren die Kunstakademie in Stuttgart und studierte Kunstgeschichte an der dortigen Universität, bevor er sich dauerhaft in der Region niederließ, um dort künstlerisch zu arbeiten. Diese Stationen werden nicht nur erwähnt, weil sie zur Biografie des Künstlers gehören, sondern weil sie eine Wirkung auf seine Kunst entfaltet haben. Weiterlesen
Landschaft, Sabine Wilhelm-Stötzer
Villa Eugenia, Hechingen
Landschaft im übergeordneten Sinn ist (auch) das Thema der Bilder von Joachim Wörner. Es sind Landschaftseindrücke von Reisen oder auch von der schwäbischen Alb. Auch er stellt nicht das Abbildhafte in den Vordergrund, sondern gewonnene Eindrücke und Empfindungen setzt er frei um, ohne sich an das Vorbild direkt zu halten. Dies könnte man mit dem Improvisieren im Jazz vergleichen. Weiterlesen
Farblandschaften, Kurt Renz
Kunstverein Hechingen
Wenn Joachim Wörner seine Bilder als Farblandschaften bezeichnet, so ist dies wohl die adäquate Bezeichnung, die darauf hinweist, dass Landschaftliches im Mittelpunkt steht, wobei der Farbe die wesentliche Bedeutung zukommt. Weiterlesen